Freitag, 12. Mai 2017

Tag 7 #TeamEstland - Kulturtag



Hey Leute,

erst mal ein paar allgemeine Fakten:

- Überall in Estland findet man Flaggen, da die Esten sehr stolz auf ihr Land sind.
- Das Alphabet ist das Gleiche bis zum Buchstaben R.
- An den meisten Orten muss man seine Schuhe ausziehen oder Überzieher anziehen.
- Alkohol in der Öffentlichkeit ist strickt verboten.
- Wer in Tallinn wohnt, kann die Verkehrsmittel kostenlos nutzen.
- Zur Zeit ist es hier 17 Stunden am Tag hell, in Deutschland sind es ca. 15 Stunden.
- Die meisten Esten haben 2 Häuser. Das Haus in dem sie leben und ein Sommerhaus.
- Jedes Haus hat eine Sauna!
- Nicht der Wasserspiegel steigt, sondern die Küste steigt.
- Im Winter gibt es eine Eisstrecke zwischen Haapsalu und der Insel Hiiumaa. Man fährt mit dem Auto, da es eine riesige Abkürzung ist. Die Strecke wird jeden Tag auf ihre Sicherheit getestet.
- Vorzugsweise benutzen die Esten Facebook. Auch Lehrer kommunizieren mit ihren Schülern fast ausschließlich darüber, auch Videochats mit Lehrern sind keine Seltenheit.
- Schüler sprechen ihre Lehrer nur mit Vor- oder Spitznamen an.



Unsere Tour startete wieder um 9:00 Uhr. Wir haben uns den historischen Bahnhof von Haapsalu angeschaut. Er wurde 1904 gebaut. Die Gleise enden nach dem Bahnhof, einmal hat ein Lockführer nicht aufgepasst und fuhr mit seiner Eisenbahn in den See.








Dann fuhren wir zum alten Militärflughafen. Er wird nicht mehr als solcher benutzt, trotzdem muss man sich beim betreten und verlassen des Geländes bei den Behörden melden.
Er wurde 1940 erbaut und hat eine Rollbahn von 2,5 km Länge. Wir sind über die Rollbahn gefahren und haben uns die alten Hangar angesehen. Vor dem Bau war es ein Bauernland.
Heute wird er manchmal für Konzerte genutzt und ist bei Fahranfängern beliebt.









Wir haben auch noch einen Halt am Strand gemacht. Dort gibt es ein bekanntes Spa Hotel.











Gleich darauf haben wir uns ein altes Herrenhaus angesehen, das wir schon ein paar Tage zuvor entdeckt hatten.
Dieses Haus hat eine Verbindung zu Deutschland. Es gab einen Mann, der eine Frau aus der deutschen Stadt Merseburg liebte. Sie war sehr verbunden mit diesen Häusern und sagte, dass sie nur mit ihm nach Estland (Läänemaa) zieht, wenn er so ein Haus nachbaut. Der Nachbau sah exakt aus wie in Deutschland, allerdings starb die Frau zur gleichen Zeit, wie das Haus fertig gestellt wurde.
Das Haus wurde nie benutzt und ist seitdem verfallen.



Anschließend haben wir das Schweden Museum besucht.
Die Schweden kamen vor über 1.000 Jahren nach Estland, früher lebten 9.000 von ihnen hier. Im zweiten Weltkrieg sind die meisten Schweden zurück geflüchtet und nun leben noch 500 Schweden in Estland (Vergleich: Estland hat 1,3 Mio Einwohner). 1988 durften die erste Schwedengruppe erstmals die Insel Vormsi besuchen. Eines Tages brachten die Schweden Findlinge und bauten vor dem Museum ein Schiff, als Andenken an die Flucht nach Estland. Sie haben sogar eine kulturelle Regierung in Estland.
In dem Museum ist in 20 m langer Handarbeit die Geschichte der Estlandschweden dargestellt.




Außerdem waren wir wieder im Castle, in der Burg von Haapsalu, aber dieses mal im Museum.
Unsere Führerin sprach Deutsch, da sie für ein paar Jahre in München lebte. Es war angenehm mal wieder jemanden deutsch sprechen zu hören, aber wir fanden es auch ungewohnt, obwohl wir erst kurze Zeit hier sind.
Das Castle wurde 1300 als Residenz für den Bischof gebaut. Im 16. Jahrhundert wurde es an einen dänischen König verkauft. Dieser wollte ein Schloss daraus bauen, dann gab es aber ein Brand und die Burg verfiel mit den Jahren.
Die Kirche ist der einzige Raum, der wie ursprünglich genutzt wird. Sie sollte eine Schwimmhalle werden, da die Sowjets früher Kirchen entheiligten (es wurde nicht gern gesehen, dass jemand in die Kirche geht).
1900 wurde Sie endgültig wieder eingeweiht. Sie hat eine separate Taufkapelle, dort hängt auch das Fenster der White Lady. Das Taufbecken ist von einem deutschen Steinhauer.
Frauen durften die Schwelle des Klosters laut Gesetz nicht überschreiten, deshalb versuchte man es zu umgehen, indem die Königin immer über die Schwelle getragen wurde.
Heutzutage finden im Sommer Musikfestivals in der Burg statt.







Am Ende waren wir noch in einem kleinen Kunstmuseum.
Der Künstler lebte von 1866 bis 1942.  Er liebte Pferde und ging eines Tages 2.600 km zu Fuß bis nach Düsseldorf. 1917 zeichnete und baute er sein eigenes Haus. Unten war seine Atelierschule und oben wohnte er. Sein Grab steht im Garten und auch jeder seiner Lehrlinge hat einen Baum mit Namensschild erhalten.


















Unser Freund hat uns abgeholt und jedem estnische Schokolade mitgebracht. Thanks to Rauno.
Zum Abendbrot haben wir in englisch "potato crusts" gegessen. Das sind Kartoffelschalen, die bei 180°C frittiert und nachher gesalzen werden. Das muss man gegessen haben!




Wir sind jeden Tag erst nach 20 Uhr zurück. Nun ist es 2:00 Uhr und der Blog ist endlich fertig!
Wir wünschen euch eine gute Nacht.
Euer #TeamEstland



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