Mittwoch, 17. Mai 2017

#TeamNiederlande - Sozialer Tag

Ahoi,

heute waren wir wieder zu Besuch in der Schule. Diesmal haben wir uns aber nicht den Schülern, sondern einen besonderen Mitarbeiter gewidmet. Dieser Mitarbeiter heißt Marc. Marc arbeitet in der Schulbibliothek. Daran ist ja an sich nichts besonderes dran, jedoch erlitt Marc vor 14 Jahren einen Schlaganfall..
Vor diesem schlimmen Vorfall arbeitete Marc als Altenpfleger in Maastricht. Dies war danach nicht mehr möglich, da er seitdem Bewegungstechnisch eingeschränkt ist und viele Probleme hat.
Selbst seine Muttersprache hat er "vergessen". Außerdem konnt er vor dem Schlaganfall fließend Englisch, Französisch und Deutsch sprechen. Auch das hat er alles vergessen und musste es neu lernen. Er musste von Logopäden, Ergotherapeuten behandelt werden und erhält heute sogar noch Physiotherapie. Er erhält eine 100 % Erwerbsminderungsrente, was bedeutet, dass er eigentlich komplett arbeitsunfähig ist. Doch Marc möchte nicht nur "zu Hause rumsitzen", deshalb arbeitet er in der Bibliothek und freut sich über jeden Schüler der zu Ihm kommt.
Marc arbeitet pro Woche 10h, mehr ist nicht möglich. Dies tut er ehrenamtlich, jedoch erhält er eine Aufwandsentschädigung. Wir alle fanden dies sehr beeindruckend und gleichzeitig berührend.
Wir hatten großen Respekt davor, dass er dies alles so gut neu erlernt hat und sogar schon ein bisschen deutsch gesprochen hat!

Anschließend haben sich die Jungs auf zum Altenheim gemacht, wo Marc mal gearbeitet hat und haben sich mit Frau Creuwels im hauseigenen Speisesaal getroffen.
In Maastricht gibt es auf der Westseite insgesamt 5 Altenheime die zu diesem Unternehmen gehören. In allen 5 Pflegeheimen sind insgesamt ca. 700 Mitarbeiter beschäftigt. Darunter sind auch viele freiwillige Helfer. An diesem Standort gibt es 185 Mitarbeiter und es werden ca. 700 Personen betreut. Zum jetzigen Zeitpunkt wird das im Jahr 1974 gebaute Altenheim renoviert und erweitert. Durch den Anbau soll es möglich werden zum einen mehr Menschen zu betreuen, sowie eine bessere Pflege für an Demenz erkrankte Personen sicherzustellen. Insgesamt können dann bis zu 160 Demenzkranke betreut werden.
In Maastricht sind relativ viele Leute von Demenz betroffen, da hier das Durchschnittsalter sehr hoh ist. Außer dem gesonderten Bereich für Demenzerkrankte gibt es auch noch eine geschlossene Abteilung. Sie umfasst 4 Räume in denen es den Pflegepersonen durch medizinische Gründe nicht erlaubt ist, ihr Zimmer allein zu verlassen.
In den Niederlanden ist auch die Pflegeeinstufung anders als in Deutschland. Hier gibt es die Pflegestufen 1-8. Bei den Pflegestufen 1-3 werden die Betroffenen zu Hause von einem Pflegedienst betreut. Bei den Stufen 4-8 werden die Betroffenen im Pflegeheim versorgt.
In dem Gebäudekomplex gibt es auch eine Abteilung für betreutes Wohnen. Wo also die Personen selbstständig leben, aber immer Hilfe in der Nähe ist.
Es gibt auch eine Abteilung in der zur Zeit 38 Blinde Personen speziell betreut werden.
Im Gebäude gibt es außerdem eine Bar in dem sich die Personen diverse Getränke kaufen können (alkoholfrei und auch welche mit Alkohol). Außerdem verfügt das Heim auch über einen eigenen kleinen Laden, indem man sich selbst Lebensmittel kaufen kann.
Man kann alles in dem Heim entweder direkt bar bezahlen oder sich eine Plastikkarte geben lassen. Durch sie wird am Ende des Monats der Betrag vom Konto der Pflegeperson abgebucht.
Im Komplex gibt es auch 10 Doppelzimmer, die ausschließlich an Ehepaare vergeben werden.
Es gibt auch auf jedem Gang große Bäder, falls man in das kleine Bad im Zimmer nicht reinkommt.
Als letztes führte uns Frau Creuwel in die eigen katholische Kapelle. Hier werden nach Bedarf Messen nach dem Tod einer Pflegeperson gehalten. Die Familien müssen dies nur im Vorfeld angeben.
Und damit endete auch schon unsere Tour in dem Alten- und Pflegeheim in Maastricht.



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